Drucken

Die Sonne schien. Die Blumen blühten. Ein herrlicher Frühlingsnachmittag und acht Jugendliche spazierten durch die Chemie-Ingenieurschule Graz. Freiwillig? Ja! Kaum woanders hat man die Möglichkeit so interessante Experimente durchzuführen, wie in der Chemie-Ingenieurschule Graz.
Mit einem weißen Mantel, einer Schutzbrille und ein bisschen Theorie ausgestattet, gingen wir in einen der vielen Laborräume der Chemie-Ingenieurschule Graz und bereiteten unsere Proben für die Experimente vor. Zwei Experimente waren geplant: Herausfinden wie viel Wirkstoff wirklich in einer Tablette enthalten ist und was für eine Menge an anorganischen Stoffen sich in Lebensmitteln befindet.
Für das erste Experiment benötigten wir eine Tablette, die wir zerstampften und in Wasser lösten. Unser Ziel war es, heraus zu finden, ob in der Packungsbeilage des Medikaments die richtige Dosis angegeben ist. Wie viel des Wirkstoffs nun in unserer Lösung war, errechnete uns ein Gerät, ein UV-Spektroskop. Davor mussten wir dieses noch kalibrieren, die nächsten Schritte übernahm die Software des Spektroskops. Damit das Ergebnis nicht verfälscht wurde, musste die Lösung gut gemischt sein. In unserem Fall hieß dies schütteln (nicht gerührt).
Bei dem zweiten Experiment brauchten wir ebenfalls ein Gerät, das uns half, das Mikrowellenplasma-Atomemissionsspektrometer (MP-AES). Jede Gruppe entschied sich für eine Probe, zum Beispiel Kaffee, Tee oder Energiedrink und verdünnte sie mit Salpetersäure. Hier hieß es vorsichtig arbeiten, denn wenn man Salpetersäure auf die Haut bekommt, wird diese gelb. Und nein, wir wollten zu keinen gelben Minions werden. Ist die Lösung verdünnt und wieder genug geschüttelt worden, übernahm das Analysengerät den nächsten Schritt. Durch große Hitze, wurde die Lösung zum Brennen gebracht und anhand der Flammenfärbung konnte man schon erkennen, welches Element in dieser Lösung hoch konzentriert war. Das MP-AES berechnete uns wie viel Kalium, Natrium, Calcium und Magnesium in unserer Probe enthalten war. Eine wichtige Erkenntnis war dabei, dass Kaffeepulver gemischt mit Salpetersäure sehr lange braucht bis es gefiltert ist und man Tee, welcher mit Salpetersäure gekocht wurde nicht trinken sollte.
Nach sehr unterhaltsamen Stunden und ein paar lehrreichen Informationen verließen alle acht Jugendlichen mit einem Lächeln die Chemie-Ingenieurschule Graz.