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Elke Labor„Chemie? Das hätt ich jetzt nicht erwartet!“ Diese und ähnliche Antworten erhalte ich beinahe jedes Mal, wenn ich nach meinem Studium gefragt werde. Ich mag nicht wie die „typische Chemikerin“ wirken, aber dennoch bin ich von der Chemie gefesselt und möchte ein wenig über mein Studium erzählen.
Warum habe ich mich nun wirklich vor etwas mehr als drei Jahren entschieden Chemie zu studieren?
Da muss ich schon etwas ausholen: Mein Interesse wurde bereits zwei Jahre vor der Matura im Rahmen des Ferialpraktikum der Initiative „Rio+20 – Wissenschaftler/innen und Jugendliche ziehen Bilanz“ geweckt. Ich arbeitete vier Wochen lang am Institut für Chemische Technologie von Materialien an der TU Graz unter der Betreuung von Assoc. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Gregor Trimmel an der Herstellung von organischen Solarzellen. Der Bau der Solarzellen startete mit dem Substrat, auf das verschiedene Schichten von Polymeren aufgebracht und Elektroden aufgedampft wurden. Letztendlich wurden sie vermessen und die Synthese konnte optimiert werden.
Im Jahr 2014 habe ich eine Fachbereichsarbeit mit dem Titel „Aktueller Entwicklungsstand der Solarzellen unter Berücksichtigung ausgewählter Beispiele“ unter der Betreuung von Mag. Klemm verfasst und in Chemie maturiert. Die Fachbereichsarbeit hat stark auf dem Praktikum basiert und die theoretischen bzw praktischen Aspekte von Solarzellen behandelt. Die Arbeit wurde auch mit einem Ehrenpreis prämiert.
Heute bin ich im Endspurt des Bachelorstudiums und kann rückblickend einiges über das Studium berichten. Hervorheben möchte ich den Inhalt der Laborübungen, die ich schon ziemlich cool finde: Analysen von Mineralwasser und von Milch, Berechnung von Molekülenergien, verschiedene Synthesen wie zB die von Kohlenhydraten und die Isolierung von Plasmid-DNA – es ist sehr spannend und praxisnah.
Zu guter Letzt sei der praktische Teil meiner Bachelorarbeit erwähnt, der verschiedene Synthesen beinhaltet. Ende September wurden einige der von mir hergestellten Verbindungen unter anderem in einer Publikation („Synthesis and Characterization of a Thiopyridazinylmethane-Based Scorpionate Ligand: Formation of Zinc Complexes and Rearrangement Reaction“) veröffentlicht und ich darf, nicht ganz ohne Stolz, berichten, dass ich zu den Autoren/Autorinnen zähle.